Schon bald nach Ende des zweiten Weltkrieges besann man sich in Eitorf auf die alte, schöne Tradition: das Brauchtum Karneval wieder oder neu zu beleben.
Die Stadtsoldaten formierten sich schon 1947 wieder, in fast allen Ortschaften der Gemeinde Eitorf gründeten sich Karnevalsgesellschaften oder karnevalistische Vereine.
Bereits im Jahre 1948, es herrschten noch ärmliche Verhältnisse, fanden die ersten Karnevalssitzungen statt.
Zur Vorbereitung künftiger Rosenmontagszüge wurde in Verbindung mit der Gemeinde Eitorf und dem Eitorfer Verschönerungs- und Verkehrsverein sowie interessierten Vereinen ein „Festausschuss für den Rosenmontagszug“ gegründet. Der erste Rosenmontagszug nach dem Krieg zog dann 1952 durch Eitorf unter dem Motto: „Mer donn wat mer künne“.
Die Organisatoren der Rosenmontagszüge bekamen aber zunehmend finanzielle Schwierigkeiten und gaben schließlich auf. So kam es denn auch, dass in den Jahren 1955 und 1956 keine Prinzen gewählt wurden und keine Rosenmontagszüge veranstaltet wurden.
Den Anstoß für einen Neuanfang gab im Spätherbst 1956 eine Einladung der Eitorfer Stadtsoldaten zur neuerlichen Gründung eines karnevalistischen Dachverbandes. Es wurden alle Eitorfer Vereine zu dieser Versammlung eingeladen. Die Resonanz auf die Einladung war jedoch sehr gering. Zum Versammlungstermin erschienen Abordnungen der Eitorfer Stadtsoldaten, der KG Merten, der KG Kornblumenblau, dem Turnverein 1894 Eitorf und der katholischen Jugend. Die anderen Vereine zeigten zu dem Zeitpunkt noch kein Interesse an der Neugestaltung mitzuwirken.
Es wurde beschlossen einen „Festausschuss Eitorfer Karneval“ zu gründen.
Zu den anwesenden Gründungsmitgliedern gehörten:
Heinrich Schünemann (Stadtsoldaten)
Heinz Stöcker (Stadtsoldaten)
Heinz Dumm (KG Merten)
Hans Becker (KG Kornblumenblau)
Hans Wiemers (Turnverein 1894 Eitorf)
Heinz-Josef Nüchel (katholische Jugend)
Zur weiteren Vorbereitung der notwendigen Schritte wurde ein Arbeitsausschuss gebildet, zu dem bald wertvolle Mitarbeiter kamen: Heinz Möbius, der sich um die Finanzen kümmerte, Otto Zimmermann und Hans Peter Fuchs erreichten bei ihren „Kött–Aktionen“, dass das Finanzielle bald besser aussah. Mit Gemeindedirektor Heinrich Lichius und Herbert Sieben kamen nach und nach weitere Mitglieder in den Festausschuss, die sehr engagierte Arbeit leisteten. Hans Wiemers vom Turnverein Eitorf übernahm die Erledigung der anfallenden geschäftlichen Angelegenheiten.
Insbesondere der Turnverein ging mit Eifer an die Arbeit, da er sich auch eine gute Werbemöglichkeit für sein Anliegen betreffend des Neubaus einer Turnhalle versprach. Bei späteren Karnevalszügen war der TV mit bei den stärksten Fußgruppen und stellte auch immer einen Karnevalswagen.
Der neu gegründete Verein nannte sich „Festausschuss Eitorfer Karneval“.
Um in der Bevölkerung eine größere Akzeptanz zu erreichen, wurde festgelegt, dass der jeweilige Bürgermeister Vorsitzender des Festausschusses sein soll.
So wurde der damalige Bürgermeister Josef Clarenz der erste Vorsitzende.
Ferner wurde beschlossen, für jedes Festausschuss-Mitglied eine Komiteemütze anzuschaffen. Von Josef Ersfeld sen. wurde die Vorlage für den bis heute noch existierenden Festausschussorden entworfen.
Nachdem die organisatorischen Dinge geklärt waren, ging es darum, wieder neue Prinzen zu gewinnen. Dieser Aufgabe nahm sich mit Erfolg Heinz Dumm von der KG Merten an. Ab 1957 hatte Eitorf wieder jedes Jahr einen Prinzen und einen Rosenmontagszug.
1960 wurde Werner Kuttenkeuler Schatzmeister des Festausschusses. Er entwickelte sich mehr und mehr zum großen Organisator der Prinzenkür und des Rosenmontagszuges, kurz und Gut des gesamten Festausschusses.
Im Jahre 1961 waren Wahlen zum Gemeinderat, Peter Etzenbach wurde Bürgermeister. Wegen seines Alters wollte er den Vorsitz im Festausschuss nicht ausüben. Er bat den stellvertretenden Bürgermeister Peter Siebigteroth diesen Vorsitz zu übernehmen, was dieser mit Freuden machte.
Aus der Eintragung im Vereinsregister geht hervor, dass die Satzung des Eitorfer Karneval vom 22. Juni 1963 datiert.
Unterzeichnet wurde diese Satzung von folgenden Mitgliedern:
Schneider Heinrich
Siebigteroth Peter
Dohr Willy
Vendel Willi
Mohr Konrad
Möbius Heinz
Sieben Herbert
Kuttenkeuler Werner
Der Tag der ersten Eintragung im Vereinsregister ist der 10. Oktober 1963.
Fortan entwickelte sich der Verein zu einer Institution im Eitorfer Karneval.
Die Aufgaben wurden klar definiert und mit großem Engagement, vor allen Dingen von Werner Kuttenkeuler durchgeführt.
1969 wurde dann Heinz-Josef Nüchel Bürgermeister der Gemeinde Eitorf, er wäre jetzt vorgabentreu Vorsitzender des Festausschusses geworden. Weil aber Peter Siebigteroth das Amt mit großer Leidenschaft ausübte, verzichtete Heinz.-Josef Nüchel zugunsten von Peter Siebigteroth auf das Amt.
Zur Findung von Persönlichkeiten für das Amt des Prinzen beschloss der Vorstand des Festausschusses die ortsansässigen Vereine anlässlich ihrer Jubiläen in diesen Prozess einzubinden.
So feiert z.B. die älteste KG, Närrische Stadtsoldaten e. V. alle 5 Jahre ein Jubiläum, inzwischen stehen Sie 2006/2007 vor dem 95-jährigen Bestehen.
Die KG Turmgarde e.V. und die KG Närrische Brückenwache e.V. stellen zu ihren närrischen Jubiläen 11, 22, 33, 44 Jahre usw. Ihr Prinzenpaar (Ausnahmen sind natürlich auch hier zulässig).
Gesangvereine, Sportvereine etc. folgen mit ihren Jubiläen und stellen seither dem Festausschuss bzw. der Gemeinde Eitorf das Prinzenpaar.
Im Jahre 1973 gab es ein Problem: Der Eitorfer Männergesangverein feierte sein 100 jähriges Bestehen und die KG Moccakännchen in Mühleip wurde 25 Jahr alt.
Der Festausschuss fand eine salomonische Lösung:
Zum ersten Mal wurde ein Prinzenpaar proklamiert, der Prinz kam vom Männergesangverein und die Prinzessin wurde von den Moccakännchen gestellt:
Peter II. aus dem Hause Klein
Uschi I. aus dem Hause Zimmermann.
Fortan blieb es dann bei dieser Konstellation, immer ein Prinzenpaar zu proklamieren.
Seit Gründung bzw. Eintragung ins Vereinsregister des „Festausschuss Eitorfer Karneval“ hat es in der Folge nie ein Jahr ohne Prinz bzw. Prinzenpaar gegeben.
Zum 33jährigen Bestehen des Festausschuss sollte Heinz-Josef Nüchel mit seiner Frau Resi als Prinzenpaar proklamiert werden. Leider konnte dies durch den damaligen Golf-Krieg nicht stattfinden. So wurden diese beiden dann im Jahre 1992 „unser“ Prinzenpaar von Eitorf.
Im Jahre 2001 stellte der Festausschuss anlässlich des 44jährigen Bestehens wiederum das Prinzenpaar. Diesmal wurden zum Prinzenpaar Büb und Ingrid Steckelbach auserkoren.
Seit dem Jahre 1969 gesellte man dem großen Prinzenpaar auch ein Kinderprinzenpaar hinzu.
Das große und das kleine Prinzenpaar fuhren bis zum Jahre 1993 gemeinsam auf dem großen Prinzenwagen im Rosenmontagszug.
Im Jahre 1994 stellte der Turnverein Eitorf das Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar. Die Freitags-Männerriege unter Axel Claus baute einen eigenen Kinderprinzenwagen.
Ab diesem Zeitpunkt hatten nun auch die Kinderprinzenpaare ihren eigenen Prinzenwagen für den Rosenmontagszug.
1985 legte Peter Siebigteroth aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz im Festausschuss nieder, neuer Vorsitzender wurde Heinz-Josef Nüchel.
Er führte den Verein bravourös 14 Jahre. Unter seinem Vorsitz führten folgende Vorstandsmitglieder ein Amt aus:
Willi Krautscheid als 2. Vorsitzender von 1985 bis 1989,
Reinhold Welteroth als Zeremonienmeister von 1985 bis 1989,
Geschäftsführer war Hans Krey und Schatzmeister, wie zuvor seit 1960 Werner Kuttenkeuler.
1989 wurde Reinhold Welteroth 2. Vorsitzender, Geschäftsführer Hans Krey, Schatzmeister Werner Kuttenkeuler und Zeremonienmeister Karl-Heinz Bischof.
1990 wurde eine Satzungsänderung zur Erlangung der Gemeinnützigkeit vorgenommen. Dies wurde von der außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen.
1993 wurde der alte Vorstand komplett auch als neuer Vorstand gewählt.
Der Ehrenvorsitzende, Peter Siebigteroth, verstarb am 27.08.1992.
1997: Die Neuwahlen des Vorstands ergaben folgendes Ergebnis: 1.Vorsitzender (Wiederwahl) Heinz-Josef Nüchel,
2.Vorsitzender Erwin Korzonek, Geschäftsführer Klaus Grützner,
Schatzmeister (Wiederwahl) Werner Kuttenkeuler, Zeremonienmeister (Klaus Mathieu).
1999 gab Heinz Josef Nüchel aus Altersgründen den Vorsitz ab, mit ihm trat auch Werner Kuttenkeuler nach nahezu 40 Jahren von seinem Amt zurück. Im Jahre 2000 wurde Heinz-Josef Nüchel zum Ehrenvorsitzenden und Werner Kuttenkeuler zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt.
Als neuer Vorsitzender wurde Erwin Korzonek gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder wurden gewählt: 2. Vorsitzender Dietmar Land, Geschäftsführer Kalle Heinrichs, Schatzmeister Heinz Zolper, Zeremonienmeister Klaus Mathieu.
Auch nach dem Rücktritt als 1. Vorsitzender des Vereins blieb Heinz-Josef Nüchel als Präsident der Seniorensitzung dem Festausschuss erhalten. In unnachahmlicher Weise leitet er seitdem die immer gut besuchte Sitzung im Saal des Schützenhofs, welche zweifellos durch seine Person zu einem Erfolgsgaranten für den Festausschuss geworden ist.
Aus dem kleinen Gründungsteam ist bis heute der Festausschuss ständig an Mitgliederzahl gewachsen.
Es wurde laut Satzung den „ausgedienten“ Prinzen nebst Adjutanten angeboten, jeweils nach der abgelaufenen Session dem Festausschuss beizutreten. Fast alle nahmen dies wahr.
Im Jahr 2000 hat sich der Festausschuss entschieden, dass auch die ehemaligen Prinzessinnen und Adjutantinnen Mitglieder des Festausschuss werden können. Die ehemalige Bürgermeisterin der Gemeinde Eitorf, Gertrud Diwo hatte angeregt dass alle ehemaligen Prinzessinnen als Auszeichnung für die Unterstützung dieses Brauchtums im Karneval ein Schiffchen als Kopfbedeckung tragen dürfen.
Bei den Neuwahlen im Jahre 2004 änderte sich der Vorstand nur in einer Person, Büb Steckelbach nahm den Posten des 2. Vorsitzenden ein, nachdem Dietmar Land aus persönlichen Gründen sein Amt aufgab.
Die langjährigen Vorstandsmitlieder Heinz Zolper und Kalle Heinrichs gaben bei den Neuwahlen 2007 Ihre Ämter an Peter Welteroth (Schatzmeister) und Jürgen Siebigteroth (Geschäftsführer) weiter.
Seit 2011 sind die Festausschuss-Frauen vollständig integrierte Mitglieder mit allen Rechten und Pflichten.
Bei den Neuwahlen im Jahre 2011 gab es einige personelle Veränderungen. Der geschäftsführende Vorstand wurde um eine Person auf sechs Mitglieder erweitert, um den inzwischen doch sehr umfangreichen Aufgaben gerecht zu werden. Als 1. Vorsitzender leitet weiterhin Erwin Korzonek die Geschicke des Vereins. Seine (zwei) Stellvertreter sind Jürgen Siebigteroth und Büb Steckelbach. Jürgen Siebigteroth gab sein Amt des Geschäftsführers an den bisherigen Kassierer Peter Welteroth ab. Neu hinzugekommen sind Dieter Narres, der sich nun um die finanziellen Belange des Vereins kümmert, sowie Wolfgang Prinz, der in die Fußstapfen des langjährigen Zeremonienmeisters Klaus Mathieu tritt.
Aus beruflichen Gründen haben 2013 Dieter Narres und Georg Ahr ihre Vorstandsposten aufgeben müssen. Dieter Narres, der die Finanzen des Vereins verwaltete, kümmert sich nun im erweiterten Vorstand um alle technischen Belange als Beisitzer. Sein Amt als Schatzmeister hat er bei der Mitgliederversammlung am 05.06.2013 an Helmut Scheidt übergeben.
Egon Krill musste leider aus gesundheitlichen Gründen die Betreuung der Kinderprinzenpaare sowie die Organisation der Kinderveranstaltungen in andere Hände geben. Für diese Aufgaben steht dem Festausschuss nun Toni Strausfeld als weiterer Beisitzer zur Verfügung.
Somit ist der Gesamtvorstand des Vereins auch für die Zukunft gut aufgestellt.